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UNESCO Weltkulturerbe & Weltnaturerbe in Guatemala

Quirigua – Stelen der klassischen Mayaperiode

Quirigua, die alte Mayastadt Guatemalas ist UNESCO Welterbe

Die Mayastätte Quirigua liegt im Osten Guatemalas zwischen dem Izabal-See und der Grenze nach Honduras. Obwohl die erste Besiedlung auf das 2 Jh. n. Chr. datiert wird, erlebte die Stadt ihre Blütezeit zwischen 600-900 n. Chr.

Die Ruinen von Quirigua, die mitten in einer großen Bananenplantage liegen, weisen eine beeindruckende Anzahl von Stelen und in Stein gemeißelten Kalendern auf, die nur teilweise entschlüsselt werden konnten. Sie sind eine erstaunliche und einmalige Quelle für die Geschichte, die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Ereignisse der Maya Kultur.
Die zoomorphen und anthropomorphen Skulpturen gehören zu den beeindruckendsten und bekanntesten, die man bisher gefunden hat. Sie erzählen die Geschichte einer längst erloschenen Kultur. Seit 1981 sind die Ruinen der Maya und der archäologische Park Quirigua Weltkulturerbe der UNESCO.

Viele Jahrhunderte lang stand die Stadt unter der Herrschaft von Copan. Im oberen Tal des Rio Motagua wurden Jade und Obsidian abgebaut, was einen regen und gewinnbringenden Handel mit den karibischen Küstenhäfen mit sich brachte. Quirigua wurde zu einem strategisch wichtigen Punkt der Jadestraße.
Unter der Herrschaft des Königs Cauac Himmel (723–784) kam es zu Spannungen zwischen Copan und Quirigua, die darin gipfelten, dass Cauac Himmel den König von Copan gefangen nahm und ihn enthaupten ließ. Quirigua war von nun an eine unabhängige und blühende Stadt. König Cauac Himmel befahl den Bildhauern, sich ans Werk zu machen. 38 Jahre lang schufen sie riesige Stelen und Zoomorphen zum Ruhme ihres Herrschers. In der Nachfolgezeit, unter Herrschaft von Cauac's Sohn Xiu Himmel und später unter Herrschaft von Jade Himmel, wurde das große Werk weitergeführt.
Diese Stelen sind sowohl die niedergeschriebenen Hauptchroniken einer verlorenen Zivilisation als auch der Schlüssel zum außerordentlich ausgeklügelten Kalendersystem der Mayas. Wie die meisten Maya-Bauwerke wurden auch sie errichtet, um an die Vergänglichkeit der Zeit und an historisch wichtige Ereignisse zu erinnern.
Die riesigen Monolithskulpturen wurden ohne metallische Werkzeuge hergestellt. Steinscheren bzw. Steinmeißel, die mit anderen Steinen oder Holzhämmern geschlagen wurden, waren die einzig verfügbaren Werkzeuge.
Es ist bekannt, dass die Kontrolle der Jadestraße mit der Ankunft der europäischen Konquistadoren von Nito, einer Stadt an der karibischen Küste, übernommen wurde. Obwohl in Quirigua Ruinen und Überreste von Bauwerken aus der Zeit zwischen 200 und 900 n. Chr. erhalten blieben, stammen diejenigen, die weltweite Berühmtheit erlangt haben, aus dem 7. Jh. Die Blütezeit von Quirigua dauerte bis ins 9.Jh. und die Ereignisse, die dazu führten, dass Quirigua aufgegeben wurde und im wahrsten Sinne des Wortes verschwand, liegen bis heute im Dunkeln.
Erst 1840 wurde Quirigua von Frederik Catherwood wiederentdeckt.

Die erhaltenen Stelen aus der Blütezeit sind heute alphabetisch gegliedert. Ein Großteil der Stelen ist nach Norden ausgerichtet, damit die Vorderseite von der Morgensonne angestrahlt wird.
Einige Stelen stellen König Cauac in verschieden Phasen seines Lebens dar, auf anderen sind historische Ereignisse dargestellt, wie beispielsweise auf der 7,30 m hohen Stele F die Gefangennahme des später enthaupteten Königs von Copan zu sehen ist. Die 771 errichtete Stele E wiegt über 60 Tonnen und ist 10,5 m hoch, 1,5 m breit und 1,2 m dick. Sie ist der größte behauene Stein, der aus der Mayakultur bekannt ist.

Guatemala Weltkulturerbe
Eine Übersicht der Welterbestätten in Guatemala

UNESCO-Weltkulturerbe in Guatemala
Antigua – die alte Hauptstadt Quirigua – Stelen der klassischen Mayaperiode Tikal – alte Zentrum der Mayas