Tikal – alte Zentrum der Mayas
Das UNESCO Weltkulturerbe Guatemala Nationalpark Tikal liegt im Norden des Landes im teilweise sehr dichten Regenwald des Peten. Erbaut wurde die Stätte ab dem ersten Jahrhundert vor Christus von den Mayas und wurde über die nächsten Jahrhunderte kontinuierlich erweitert und gelangte über die Jahrhunderte zu Einfluss und Macht in Südamerika.
Tikal wurde auf einer Fläche von circa 65 Quadratkilometern erbaut und gilt damit als eine der bedeutendsten und auch am besten erforschten Mayastätten, obwohl viele der Ruinen bis heute noch nicht ausgegraben wurden. Allein im Stadtzentrum von Tikal lebten zeitweise mindestens 50.000 Menschen, mit den Bewohnern der Außengebiete wahrscheinlich über 200.000.
Bereits 1979 wurde der Nationalpark Tikal zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Das Gesamtgebiet des Nationalparks umfasst über 22.000 Hektar Regenwald.
Erste Erwähnung fand das heutige UNESCO Weltkulturerbe Guatemala Nationalpark Tikal bereits um das Jahr 900 vor Christus. Im zweiten Jahrhundert nach Christus wurde die Siedlung jedoch erst zu einer Stadt ausgebaut mit der Errichtung von zahlreichen Bauten wie Wohngebäuden, Tempel-Komplexen und Palästen. Im fünften Jahrhundert nach Christus entwickelte die Stadt sich durch die Unterwerfung von mehreren Nachbarsiedlungen erstmals zu einer mächtigen Herrscherdynastie. Im achten Jahrhundert nach Christus mit dem Sieg über den langjährigen Rivalen Calakmui wurde die Macht Tikals nochmals erweitert. Ab dem 9. Jahrhundert stoppte die Entwicklung jedoch und ging zurück – bis zum 10. Jahrhundert, in dem die Stadt schließlich sogar von der Bevölkerung vollständig verlassen worden war.
Die Bevölkerung Tikals lebte während ihrer Blütezeit sowohl vom Jagen und Sammeln als auch von der Landwirtschaft. Überreste von Baumwolle, Tabak, Kürbissen, Bohnen und Früchten wurden bei Ausgrabungen der Ruinen gefunden.
Auf dem 65 Quadratkilometer großen Areal befinden sich viele tausend Bauwerke, allein im Zentrum von Tikal stehen über 3.000 Gebäude. Weitere etwa 10.000 wurden bis heute noch nicht ausgegraben. Der Große Platz im Zentrum des UNESCO Weltkulturerbe Guatemala Nationalpark Tikal bildet den zentralen Punkt der Stätte. Rund um den Großen Platz wurden mehrere Tempel sowie die Zentral- und der Nordakropolis von den Mayas errichtet. An letzterem wurden die Herrscher Tikals begraben. Der Palast im Süden, der als besonders groß und aufwändig gilt mit eindrucksvollen Galerien und Plattformen, stand hingegen für die Unterwelt. Zeitweise diente dieser Palast wohl auch als Sitz der Herrscherfamilie.
Über einen Zeitraum von 800 Jahren gab es mindestens 33 Herrscher über Tikal.
Neben den Mayabauwerken auf dem Areal weist das UNESCO Weltkulturerbe Guatemala Nationalpark Tikal eine extrem große Artenvielfalt auf. Mehr als 2.000 Pflanzenarten wurden auf dem Gelände gefunden. 54 Säugetierarten sind im Nationalpark beheimatet, darunter diverse Affen-, Ameisenbär- und Raubkatzenarten. Außerdem sind 333 verschiedene Vogelarten repräsentiert sowie mehrere Reptilien- und Amphibienarten.